Ludwik Hirszfeld (1884-1954) war ein polnischer Immunologe und Serologe. Er wird oft als Vater der Immunohämatologie bezeichnet.
Hirszfeld war ein Pionier auf dem Gebiet der Blutgruppenforschung. Zusammen mit seiner Frau, der Bakteriologin Hedwig Hirszfeld, entdeckte er das AB0-Blutgruppensystem. Diese Entdeckung war wegweisend für die Transfusionsmedizin und hatte große Auswirkungen auf die Bluttransfusionen während des Ersten Weltkriegs.
Hirszfeld arbeitete auch an der Erforschung von Rhesus- und anderen Blutgruppensystemen. Er entwickelte die Hirszfeld-Reaktion, eine serologische Methode zur Bestimmung von Blutgruppentypen.
Während des Holocausts spielte Hirszfeld eine wichtige Rolle bei der Rettung von Juden. Er setzte sich aktiv für die wissenschaftliche und berufliche Gleichstellung jüdischer Kollegen ein und half vielen polnischen Juden, indem er sie als nichtjüdische Polen registrierte. Nach dem Krieg wurde er mit respektvoller Dankbarkeit als "Retter von Leben" geehrt.
Ludwik Hirszfeld war ein angesehener Wissenschaftler und Professor an der Universität Lemberg (heute Lwiw, Ukraine) und der Universität Wrocław (damals Breslau, Polen). Er veröffentlichte über 300 wissenschaftliche Arbeiten und wurde für seine Verdienste mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt.
Sein Beitrag zur Immunohämatologie und seine humanitäre Arbeit während des Holocausts haben Hirszfeld zu einer bedeutenden historischen Figur gemacht, die bis heute als Vorbild für Wissenschaftler und Menschenrechtler gilt.
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